Mythos oder Wahrheit: |
Wer sich regelmäßig körperlich betätigt, ist nachweislich gesünder. Doch nur wenigen ist bekannt, dass regelmäßiger Sport auch das Liebesleben verbessern kann. Sport trägt zu mehr Ausdauer, mehr Flexibilität und einem verbesserten Körperbewusstsein bei, was letztendlich den Sex verbessern kann. Sexualtherapeuten empfehlen ebenfalls mehr Sport, denn er erhöht das Selbstbewusstsein, was die Kommunikation mit dem Partner verbessert und letztendlich das Wohlgefühl steigert.
Ein Beitrag von Gebhard Roese
Gebhard Roese beschäftigt sich als kritischer Beobachter seit über 15 Jahren mit der Partnersuche im Web.
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Welche Bereiche sind besonders wichtig?
Wer schnelle Fortschritte spüren will, sollte sich beim Trainieren zunächst auf die Körperbereiche konzentrieren, die im Schlafzimmer besonders wichtig sind: Bauchmuskeln, Hüfte und Gesäß. Dabei gilt es zunächst Kraft und Beweglichkeit zu trainieren. Das hilft bei vielen verschiedenen Sexstellungen: um besser durchzuhalten und länger zu genießen. Zudem beugt das Training unbehaglichen Gefühlen und auch Verletzungen oder Krämpfen vor. Ein Krampf im Oberschenkel oder der Wade beispielsweise kann sehr schnell zum Stimmungskiller werden. Darüber hinaus sind auch Ausdauer und Flexibilität im Bett gefragt. Damit sind ein längeres Liebesspiel möglich und auch andere Stellungen aus dem Kamasutra.
Körper und Geist im Einklang: Das verbessert auch das Sexualleben
Dass ein erfülltes Sexualleben auch etwas mit dem Innenleben zu tun hat, sehen viele nicht. Viele Männer haben die Vorstellung, dass rhythmische, schnelle Bewegungen notwendig sind, um die Partnerin zu erfreuen. Doch manchmal ist es einfach besser, sich fließender zu bewegen. Das funktioniert allerdings nur bei Menschen, die sich Ihres Körpers intuitiv bewusst sind, die im Einklang sind mit ihrem Körper und dem des Partners. So lässt sich leicht einschätzen, ob sich etwas für beide gut anfühlt. Wer hier noch etwas Hilfe braucht, kann bewusste, achtsame Übungen, beispielsweise beim Tanzen oder beim Yoga, in sein Sportprogramm einbauen.
Den eigenen Körper und seine Fähigkeiten zu kennen, gibt Selbstvertrauen
Wer den eigenen Körper gut kennt und stolz auf ihn und seine Fähigkeiten ist, entwickelt mehr Selbstvertrauen, das auch in sexuellen Momenten zum Vorschein kommt. Den eigenen Körper zu kennen und sich bestimmter Bereiche bewusst zu sein, wie etwa dem Beckenboden, kann mehr Lust empfinden und bessere Orgasmen haben. Auf der einen Seite geht es um den eigenen Körper und dessen Aussehen. Auf der anderen Seite geht es auch darum, die eigenen Gefühle zu erkennen. Dann lassen sie sich leichter in Worte fassen.
Welche Muskeln gilt es also zu trainieren?
Wer beim Sex einen aktiveren Part übernehmen will, braucht die Muskulatur des gesamten Körpers. Allerdings gibt es vier Muskelgruppen, die besonders beansprucht sind: Gesäß, Oberschenkel, Rumpf und Oberkörper. Für einen guten Hüftstoß braucht es kräftige Gesäßmuskulatur, einen flexiblen Hüftbeuger und starke Oberschenkel. Die Rumpfmuskulatur unterstützt jede Bewegung und sorgt für eine bessere Kraft-Ausdauer. Wer nicht nur die klassischen Stellungen probieren will braucht viel Beweglichkeit und einen gut trainierten Oberkörper. Wer ohnehin sehr sportlich ist, muss keine muskulären Leistungsabfälle befürchten.
Ein paar Übungen für mehr Spaß beim Sex
Trainieren mit dem Hula-Hoop lockert die Muskulatur im gesamten Beckenbereich. Es verbessert die Durchblutung und sorgt bei Frauen für ein gesteigertes Lustempfinden und verbessert die Fähigkeit Lust zu empfinden. Wer keinen Reifen zur Hand hat, kann auch einfach das Becken kreisen lassen. Bauchtanz oder der tahitianische Tanz Ori eignen sich ebenfalls sehr gut dazu, das Becken zu lockern.
Die Glute Bridge ist eine gute Übung zur Stärkung von Gesäß und Oberschenkeln. Dazu auf den Rücken legen, die Füße ein paar Zentimeter vom Po entfernt auf den Boden aufstellen. Jetzt gilt es den Po vom Boden zu liften bis die Hüfte etwa auf Kniehöhe ist. Ober- und Unterschenkel stehen im rechten Winkel zueinander. Anschließend absenken und wiederholen.
Bird Dogs stärken das Gesäß und die Körpermitte. Dazu auf alle Viere begeben. Die Hände befinden sich direkt unter den Schultern, die Knie sind etwa hüftbreit auseinander. Jetzt langsam einen Arm nach vorne ausstrecken und gleichzeitig das andere Bein nach hinten ausstrecken. Beide sollen parallel zum Boden sein, der Nacken bleibt in neutraler Position. Um die Position zu halten, ist es notwendig, die Gesäßmuskulatur und die Körpermitte gut anzuspannen. Langsam absenken und die Übung mit der anderen Seite wiederholen.
Der Hydrant stärkt Oberschenkel und Gesäß. Dazu ebenfalls wieder in den Vierfüßlerstand kommen. Jetzt ein Bein seitlich anheben, wobei sich der 90-Grad-Winkel des Knies nicht verändert. Oberschenkel und Gesäß anspannen, die Position kurz halten und langsam wieder absenken. Die Hüfte bewegt sich dabei nicht zur Seite, sondern bleibt im rechten Winkel. Die Körpermitte ist angespannt bei dieser Übung. Von dieser Übung mehrere Wiederholungen auf einer Seite machen und dann erst zur anderen Seite wechseln.
Wichtig ist auch Cardio-Training. Denn Ziel ist nicht nur Sex zu haben, sondern ihn auch eine Weile zu genießen. Dazu ist kardiovaskuläre Ausdauer notwendig, die sich mit Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Rudern steigern lässt.