"Als europäischer Marktführer profitiert Speeddaters von den Erfahrungen von Kollegen. "
Nick KingGeschäftsführer bei Speeddaters Deutschland Veröffentlicht: 5. Mai 2005 |
Nick King, Geschäftsführer bei Speeddaters Deutschland, erläutert uns, was das Speeddating als Form des Kennenlernens so spannend macht und warum die Deutschen in dieser Angelegenheit mal wieder den Engländern hinterherhinken. Wir erfuhren dabei Wissenswertes über die absoluten Grundregeln eines gelungenen Speeddates.
SpeedDaters hat im Herbst 2006 den Betrieb eingestellt.
Das Thema Speeddates verbreitet sich
wie ein Lauffeuer in der ganzen Welt.
Herr King, nach England und den USA wird das Thema "Speeddates" jetzt auch in Deutschland immer beliebter. Oder haben wir da noch einige Länder vergessen?
Das Thema Speeddates verbreitet sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Welt. Als europäischer Marktführer in diesem Bereich veranstalten wir derzeitig rund 200 Events pro Monat in Ländern wie Großbritannien, Norwegen, Irland oder Island. Doch auch in Australien und Südafrika hat sich das Konzept durchgesetzt. Weitere Länder folgen dieses Jahr.
Was macht diese Form des Kennenlernens so interessant - z.B. im Vergleich zum "Blinddate-Dinner" oder einem Kockurs für Singles?
Speeddates finden in angesagten Bars statt. Das Tempo und die angenehme Atmosphäre brechen schnell das Eis und ermöglichen, in entspannter Umgebung neue Leute kennen zu lernen.
Warum waren Speeddates in England viel früher als in Deutschland weit verbreitet? Etwa, weil dort die zugehörige "Sex and the City"-Folge früher ausgestrahlt wurde?
Viele Trends entstehen in den USA und gelangen dann über Großbritannien nach Europa. Dies liegt sicherlich an der nicht vorhandenen Sprachbarriere. Die "Sex and the City"-Folge hat bestimmt auch dazu beigetragen.
Gibt es eigentlich "kulturelle Unterschiede" zwischen den englischen und den deutschen Speeddate-Teilnehmern? Und wenn ja, wie reagiert "Speeddaters" darauf?
Ich persönlich habe eine Vielzahl von Speeddates in England und Deutschland verfolgt und konnte keine großen Unterschiede feststellen. In England sind Speeddates allerdings noch viel bekannter als in Deutschland. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass in London täglich Events stattfinden.
Wer bei einem Speeddaters-Event mitmacht, hat später via Internet die Möglichkeit anzugeben, welche Singles ihn oder sie interessieren. Bei gegenseitiger "Sympathie-Bekundung" werden dann online die betreffenden Telefonnummern und/oder E-Mail-Adressen ausgetauscht. Warum gibt es diese Möglichkeit? Oder anders gefragt: Wieso tauschen sich die Teilnhemer, die sich nett finden, nicht direkt vor Ort aus?
Viele Menschen haben ein Problem damit, direkt nach der Nummer zu fragen, egal, ob man in einer Diskothek ist oder beim Speeddaten. Und das ist das Schöne an unseren Events: Man hat am nächsten Tag eine "zweite Chance" und erhält bei einer Übereinstimmung die Mail-Adresse des anderen. Nach dem Diskobesuch gibt es keine weite Möglichkeit.
Kann man sich eigentlich noch spontan am selben Tag anmelden,falls noch Plätze frei sind?
In einigen Fällen ist eine Anmeldung am gleichen Tag schon möglich. Generell gilt jedoch: Es ist ratsam sich einige Tage vorher anzumelden, da die Events relativ schnell ausgebucht sind.
Und wie viel Prozent der Singles, die sich angemeldet haben, "schwänzen" im Schnitt?
Es kommt sehr selten vor, dass jemand bucht und dann nicht kommt. Wenn etwas dazwischen kommt, rufen die Leute in der Regel an, so dass wir entsprechend reagieren können.
Verzeichnen Sie im Mittel eher einen Männer- oder eher einen Frauen-Überschuss?
Das Verhältnis ist ausgeglichen, abgesehen von Hamburg, wo wir ein deutlich höheres Interesse von Frauen beobachten.
Zum Unternehmen "Speeddaters": Wann wurde es gegründet, seit wann ist es auch in Deutschland vertreten und was waren wichtige Meilensteine in der Firmengeschichte?
SpeedDaters Deutschland wurde im Sommer 2004 gegründet. Als wichtigsten Meilenstein sehe ich unser erstes Deutschland-Event in Berlin im November 2004. Mittlerweile sind wir in 15 deutschen Städten vertreten und führen in der Hauptstadt ein Speeddate-Event pro Woche durch.
Momentan versuchen sich einige ähnliche Unternehmen in Deutschland zu etablieren, z.B. "Fastdating.de" und "Speeddating.de". Was macht Speeddaters anders oder besser als die Konkurrenz?
Als europäischer Marktführer in diesem Bereich profitieren wir von den langjährigen Erfahrungen unserer Kollegen in anderen Ländern. So unterscheidet sich unser Konzept in Anzahl und Länge der Dates. Bei uns dauert ein Date drei Minuten. So haben die Teilnehmer die Möglichkeit, bis zu 20 Leute zu treffen. Dass drei Minuten ausreichen um einzuschätzen, ob man den Gegenüber wiedersehen will oder nicht, beweisen diverse Studien.
Und wie viele Events haben Sie in Deutschland bisher ausgerichtet?
In Deutschland haben wir bis jetzt über 60 Events veranstaltet.
Wie gehen Sie bei Veranstaltungen außerhalb von Berlin vor? Wer ist der Gastgeber vor Ort?
Wir arbeiten mit Eventhosts zusammen, die in den jeweiligen Städten wohnen.
Wie sind Sie selbst eigentlich auf die Idee gekommen, in einer solchen speziellen Branche zu arbeiten?
Was ist schöner, als einsame Herzen zusammen zu bringen? Außerdem sehe ich es als Herausforderung an, das Speeddaten auf dem größten Singlemarkt Europas salonfähig zu machen.
Haben Sie selbst eigentlich schon mal an Speeddates teilgenommen?
Bestimmt ein Dutzend mal.
Zum Schluss unsere Standardfrage: Wo sehen Sie Speeddaters in 5 Jahren?
In fünf Jahren wird sich das Speeddaten in Deutschland etabliert haben. Außerdem werden wir bis dahin die Lock & Key-Partys in Deutschland erfolgreich eingeführt haben. Auf diesen Partys erhalten die Frauen ein kleines Umhängeschloss und die Männer einen Schlüssel. Danach kann nach Lust und Laune durchprobiert werden, welcher Schlüssel zu welchem Schloss passt. Wenn ein Schloss und ein Schlüssel zusammenpassen, winkt den Beteiligten ein lukrativer Preis. Im Sommer diesen Jahres findet die erste Lock & Key-Party in Berlin statt.
Herr King, vielen Dank für das Gespräch!
Wer hat das Interview "Speeddaters" geführt?
Pamela Moucha arbeitet in der Test-Redaktion und verliebt sich gelegentlich beim Pilzesuchen im Wald.