"InterFriendship steht für International und Freundschaft. Freundschaft als Basis für eine Beziehung. "

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interview mit Ralf Kaiser und Tom Schröder von InterFriendship

Ralf Kaiser und Tom Schröder

Gründer von InterFriendship

Veröffentlicht: 30. November 2004

Bei InterFriendShip suchen und finden deutsche Männer die osteuropäische Traumfrau. Die Gründer Ralf Kaiser und Tom Schröder klärten uns auf über schräge Vorurteile und das Rollenverständnis der osteuropäischen Frau. Außerdem konnten wir das Geheimnis lüften, was  Russinnen an deutschen Männer so fasziniert - und umgekehrt!



Osteuropäische Frauen, bei aller hohen Ausbildung, sehen ihre Rolle in der Familie - der Betreuung der Kinder und der Unterstützung ihres Mannes.

Herr Kaiser, Herr Schröder, was schätzen Sie als Branchenkenner: Wie viele Männer aus Deutschland sind aktiv auf der Suche nach einer russischen Frau?

Hierzu gibt es keine gesicherten Zahlen. Bei Millionen von Single-Männern in Deutschland, Österreich und der Schweiz wird die Zahl der Männer, die ihren Blick "nach Osten" wenden, immer größer. Immer mehr Männer entdecken die Möglichkeiten einer binationalen Beziehung.


Was ist denn für diese Männer so faszinierend? Und was umgekehrt für die russische Frau? 

Männer fasziniert natürlich vor allem die sehr feminine Schönheit und Wärme der Frauen. Aber das ist nicht alles. Die Frauen haben einen Blick auf die wirklich "wichtigen" Dinge des Lebens: in unserer sehr komplexen Gesellschaft finden sie oft sehr einfache Lösungen für Probleme.

Den Frauen gefällt die Zuverlässigkeit der westlichen Männer. Diese sind in ihren Augen familienorientierter und pflichtbewusster als die Männer, die sie aus ihrem Land gewohnt sind.


Weit verbreitet ist ja das Vorurteil, dass die Art von Ost-West-Beziehungen, die Sie in die Wege leiten, darauf basieren, dass sich Männer, die mit emanzipierten deutschen Frauen Schwierigkeiten haben, mit Russinnen zusammentun, die auf diesem Wege der Armut entfliehen. Was können Sie entgegnen?

Nichts gegen die Emanzipation westlicher Frauen. Wer kann ihnen verdenken, dass sie die Möglichkeiten nutzen, wirtschaftlich unabhängig von einem Mann zu sein? Allerdings befinden sich die westlichen Frauen häufig in einer Zwickmühle: Sie sind genauso Frau - und wollen auch Mutter werden/sein. 

Osteuropäische Frauen, bei aller hohen Ausbildung, sehen ihre Rolle in der Familie - der Betreuung der Kinder und der Unterstützung ihres Mannes. Sie stehen an seiner Seite. Für sie ist die Rollenverteilung (noch) eindeutiger: der Mann schützt die Familie, die Frau sorgt für Wohlbefinden innerhalb der Familie.

Man kann sagen, dass die osteuropäischen Frauen einem Mann aus ihrem Land den Vorzug vor einem westeuropäischen Mann geben würden. Sehr sehr viele osteuropäischen Frauen finden aber keinen Mann in ihrem eigenen Land. Dies hat verschiedene Gründe. Vielerorts gibt es einfach zu wenig heiratsfähige Männer! Um ihre eigenen Lebensträume - Familie mit Kindern - in einer anderen, (noch) kalkulierbareren Gesellschaft verwirklichen zu können, sind die Frauen bereit, ihre eigene Umgebung zu verlassen.


Mit InterFriendship betreiben Sie eine der größten Internet-Kennlern-Portale für russische Frauen und deutsche Männer. Seit wann gibt es diesen Service und was waren wichtige Meilensteine in Ihrer Firmengeschichte?

Im Frühjahr 1999 wurde die Idee geboren, eine neue Kennlern-Plattform zu schaffen. Vorhandene Angebote, vorwiegend US-Seiten, waren kalt, die Frauen wurden meist völlig unpersönlich dargestellt wie "Nummerngirls". Erster Meilenstein in unserer Konzeption war der Name: "InterFriendship". International, Freundschaft. Freundschaft als Basis für eine Beziehung. Und die Konzeption, die die Gründer, Ralf Kaiser und Tom Schröder, damals im Kopf hatten: Freundlichkeit, manchmal etwas unorthodox in der Ansprache. Und immer 100% ehrlich unseren Mitgliedern gegenüber. Diese Grundkonzeption trägt InterFriendship bis heute.

Zweiter Meilenstein, passend zur Konzeption, war unser sog. "Männerkatalog": Wir waren schon damals der Meinung, dass sich auch die Männer präsentieren sollten ("show your face!"), womit wir nicht gerade offene Türen bei den Männern einrannten. Aber damit gaben wir den Frauen auch die Möglichkeit, selbst "aktiv" werden zu können, indem sie Männer selbst anschreiben konnten. Einen technischen Riesensprung haben wir im Dezember 2001 gemacht: Wir hatten eine Online-Datenbank und einen Mitgliederbereich für Männer und Frauen. Das gab uns ganz neue Möglichkeiten: mehr Frauenanzeigen in kürzerer Zeit, besseren Service für unsere zahlenden männlichen Mitglieder. Seit Mitte 2004 nutzen wir unsere selbst entwickelten Tools, um Scammerinnen (Fake-Anzeigen von unseriösen Frauen, oft aufgegeben von organisierten Banden) im Vorfeld auszufiltern. Damit bieten wir einen um ein Vielfaches verbesserten Schutz für unserer Kunden.


Wie viele Angestellte arbeiten mittlerweile für InterFriendship und was machen diese im Einzelnen?

Wir sind ein Team von ca. 12 Leuten, nicht alle festangestellt, dazu ist InterFriendship zu klein. Die Endredaktion sämtlicher Photos/Anzeigen nehmen immer noch Ralf und Tom, die Gründer von InterFriendship, vor. Sämtliche Photos werden manuell von unserem jungen Team qualitativ nachbearbeitet. Das Team prüft auch die Daten der registrierten Frauen auf Schlüssigkeit, übersetzt die Texte. Prüft die Texte der "Männerkatalog-Anzeigen" und gibt den Männern individuelle Tipps für bessere Photos.

Zwei festangestellte Frauen bearbeiten schwerpunktmäßig täglich ca. 350 Support-Anfragen der Männer und der Frauen. Eine ganz wichtige Aufgabe: In den Weiten des Internet ist InterFriendship für jedes Mitglied schnell erreichbar.

Unser Rechtsanwalt und Notar war unser Kunde und ist seit 2 Jahren glücklich verheiratet mit einer Frau aus der GUS, - vermittelt durch InterFriendship. Er sagt: "Wir müssen die Frauen über informieren, aufklären und auch schützen!".

Unser Mitglieder-BOARD wird von Ralf und Tom betreut, sie lesen täglich Hunderte von Postings und mischen sich als Moderatoren auch ein.

Programmierer und System-Administratoren haben wir natürlich auch! Andy, unseren Mann der ersten Stunde, haben wir 1999, 2 Wochen nach unserer Gründung kennengelernt. Er und die anderen Programmierer haben das technische Know-How, um eigene neue Ideen, aber auch die vielen Anregungen von Seiten unserer Mitglieder schnell umzusetzen. Photos vom Interfriendship-Team sind auf unserer Seite online.


Was hat Sie dazu bewogen, das ganze nicht als eine klassische Partnervermittlung mit organisierten "Brautschau-Reisen", sondern als kontaktanzeigenbasiertes Internet-Angebot aufzuziehen? Wo sehen Sie da die Vorteile?

Die Brautschau-Reisen, die gibt es bereits. Sie wurde erfunden von US-Agenturen, diese verdienen viel Geld damit mit ihren Kunden.

Westeuropäische Männer haben weniger Probleme, weil sie viel selbständiger sind: Sie buchen einen Flug, besorgen sich ein Touristenvisum und fliegen zu der Frau, die sie via viele eMails und Telefonaten kennen gelernt haben. Sie lesen im InterFriendship-BOARD und stellen dort ihre Fragen.

Eine 1:1 Vermittlung können wir nicht leisten, wir müssten einen Stab von einem Dutzend Vollzeit-Mitarbeiter haben.
Im Moment bauen wir eine Info-Datenbank auf, unser INFOCENTER ist nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.


Als besonders fair empfinden wir das Preismodell bei InterFriendship: Gezahlt wird nicht etwa eine Pauschale von mehreren Hundert Euro, sondern immer nur ein Kleinbetrag für einzelne Anschriften und E-Mail-Adressen.Verhungern Sie da nicht?

Bisher sind wir nicht verhungert! :-) Aber da "Geiz ist geil" immer mehr die deutsche Schnäppchenjäger-Mentalität widerspiegelt, bieten wir unsere Kontaktinformationen auch zu einem günstigen Preis an. Als kostenlose Serviceleistungen eingeschlossen sind unser Support und unser BOARD.

Einen Pauschalbetrag pro Monat (=Zugriff auf alle Frauen-Adressen zu festem Preis) kommt für uns nicht in Frage, wir wollen die Frauen schützen vor Blödsinn. Diesen Blödsinn kennen alle Frauen, die sich auf deutsch-deutschen Singlesites registriert haben: Mehrere Tausende Zuschriften von Männern in 4 Wochen.


Deutsche Männer gelangen einfach über das Internet in Ihre Kartei. Aber wie haben Sie es geschafft, über 70.000 Russinnen für Ihren Service zu begeistern - wo doch das Internet in der GUS weit weniger alltäglich ist als hierzulande?

Das Meiste läuft über Mundpropaganda. Jede Frau, die eine Anzeige online bei InterFriendship hat, die hat ein Dutzend Freundinnen. Wir haben einen guten Namen in osteuropäischen Ländern. Und: wir sind kein "Gemischtwarenladen". InterFriendship = Ost (GUS) und West (Deutschland, Schweiz, Österreich).


Was kennzeichnet denn ein "typisches" männliches bzw. weibliches Mitglied bei InterFriendship?

Es gibt kein "typisches Mitglied". Wir bieten eine Plattform. Als Alternative, als zusätzliche Möglichkeit. Wer diese Plattform intelligent nutzt, der wird Erfolg haben.


Wie läuft üblicherweise das Kennenlernen ab? Welche Schritte durchläuft ein Pärchen bei Ihnen, bevor es zur ersten Reise und zum gegenseitigen Besuch kommt?

Es ist im Grunde auch nicht anders, als bei z.B. den deutsch-deutschen Singlesites: Man schreibt sich (entweder nimmt der Mann den Kontakt zur Frau auf oder umgekehrt), man tauscht Photos untereinander aus, dann wird telefoniert, man stellt sich viele Fragen, lernt sich immer besser kennen. Und wenn die Spannung immer größer wird, besucht der Mann die Frau, oder eben umgekehrt.


Was kann man am besten gegen eventuelle sprachliche Probleme unternehmen? Bieten Sie dort Unterstützung?

Ein Mann kann Russisch lernen! ;-)

Im Ernst: Sehr viele Frauen sprechen Englisch oder (etwas) Deutsch. Wenn es keine Sprache gibt, in der ein Mann und eine Frau kommunizieren können, dann wird es schwierig - aber nicht unmöglich! Es gibt mittlerweile sehr gute Online-Übersetzungsprogramme, Sprachcomputer. Wenn es "gefunkt" hat, dann haben die meisten Frauen eine große Motivation, die deutsche Sprache zu erlernen: entweder in ihrem Heimatland oder in dem Land, in dem sie auf Dauer leben werden.


Einige Russinnen sind ja auf die clevere Idee gekommen, die Hilfsbereitschaft und blinde Verliebtheit deutscher Männer systematisch auszunutzen, z.B. indem sie um Geld für angebliche Operationen bitten oder sich in der Hoffnung auf Geschenke sehr viele Herren einladen. Im Internet gibt es eine Reihe "schwarzer Listen", auf denen vor diesen Abzockerinnen gewarnt wird. Was tut InterFriendship, um die seriösen von den unseriösen Inserentinnen zu trennen?

Wir haben mittlerweile eine umfangreiche Datenbank aufgebaut (diese wird täglich gepflegt und ergänzt), in der wir Daten von sog. "Scammerinnen" sammeln. Die Daten jeder Frau, die sich neu bei InterFriendship registriert, werden mit dieser Datenbank abgeglichen. Dadurch können wir die allermeisten unseriösen Frauen schon im Vorfeld, bevor sie überhaupt einem Mann schreiben können, stoppen.

Gleichzeitig machen wir unsere Männer immer wieder darauf aufmerksam, dass es diese sog. "schwarze Schafe" gibt. In unserem Mitglieder-BOARD gibt es einen eigenen Themenbereich dafür mit vielen Tipps. Ansonsten appellieren wir unermüdlich an den gesunden Menschenverstand der Männer: Wer würde, z.B. in Deutschland, einer unbekannten Frau nach 5 eMails 500 Dollar senden?


Und was würden Sie Männern empfehlen, die versuchen, bei einem konkreten Kontakt abzuklopfen, ob es die Dame ernst meint? Gibt es typische Auffälligkeiten, die Mann mit einer "Checkliste" überprüfen könnte?

Erste Anlaufstelle ist unser Support. Wir empfehlen, mit der Frau bald zu telefonieren, zu verschiedenen Tageszeiten und auch ohne Vorankündigung. Man sollte der Frau einen Brief per Post schreiben, tagesaktuelle Photos von ihr erbitten. Wichtig ist es, Fragen zu stellen, die individuell beantwortet werden müssen.


Können Sie uns etwas über Ihre Erfolgsquote sagen? Wie groß ist rein statistisch die Wahrscheinlichkeit, bei InterFriendship die Richtige zu finden?

Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 100%. Das ist eine gewagte Aussage, aber sie ist richtig. Wenn ein Mann das InterFriendship-Angebot richtig nutzt, dann sind seine Chancen riesig. Er muss nur die Bereitschaft haben, sich auf etwas ganz Neues einlassen zu wollen. Er muss wissen, was er will und was nicht. Er muss zunächst dafür sorgen, dass Kontakte mit mehreren Frauen zustande kommen, indem er ein paar freundliche Photos von sich erstellt und sich Mühe mit seinem "Erstanschreiben" gibt.


Nicht jeder Versuch führt gleich zum Erfolg. Man darf nicht aufgeben, sondern muss aus evtl. gemachten Fehlern lernen.
Abschließend unsere Standardfrage: Wo sehen Sie InterFriendship in fünf Jahren?

An unserer Konzeption werden wir festhalten, aber unser Angebot erweitern durch zusätzliche Dienstleistungen, z.B. persönliche Betreuung. Wir wollen den "Community-Gedanken" weiter ausbauen und mehr InterFriendship-Mitgliedertreffen veranstalten. Wichtig erscheint es uns auch, die Frauen noch ausführlicher über das zu informieren, was sie im Westen erwartet.

Außerdem möchten wir auch unser soziales Engagement in den Ländern der GUS verstärken. So ist für Anfang 2005 die Zusammenarbeit mit einem gemeinnützigen Verein geplant. Der Verein unterstützt mehrere weißrussische Dörfer an der ukrainischen Grenze, organisiert Kinderaufenthalte in Deutschland und ein Waisenhaus in Weißrussland.


Herr Kaiser, Herr Schröder, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch!

Neugierig geworden?

InterFriendship.de

Im Osten geht die Liebe auf
Unsere Bewertung:
5 von 5 Sterne

Wer hat das Interview "InterFriendship" geführt?

Pamela Moucha arbeitet in der Test-Redaktion und verliebt sich gelegentlich beim Pilzesuchen im Wald.

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