"Menschen, die sich auf moms-das-kids anmelden, haben ernsthafte Absichten."
Irene HübnerGründerin von Moms-Dads-Kids Veröffentlicht: 2. Juli 2004 |
Ein leuchtender Stern am Firmament der Online-Partnerbörsen: Seit vier Jahren verschreibt Irene Hübner sich der Online-Partnersuche für Alleinerziehende auf Moms-Dads-Kids.de. Die Gründerin und 5fache Großmutter (!) bringt ihre jahrelangen Erfahrungen aus der klassischen Offline-Partnervermittlung in dieses tolle Portal ein.
Die Teilzeitväter fühlen sich oft nicht
als der alleinerziehende Elternteil.
Frau Hübner, in unseren bisherigen Interviews haben wir mit den Machern der großen Massen-Singlebörsen gesprochen. Ihre Partnervermittlung moms-dads-kids setzt hingegen auf eine ganz spezielle Gruppe in der Bevölkerung: Die Alleinerziehenden oder "halben Familien", wie Sie sagen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Durch meine persönliche Erfahrung und bei Beobachtungen im freundschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld stellte ich immer wieder fest, dass sogenannte "Alleinerziehende" liebend gern wieder eine harmonische Beziehung eingehen würden, die Möglichkeiten des Kennenlernens aber sehr eingeschränkt sind. Leider mangelt es oft an Zeit und Geld.
Auch bei vielen anderen Kontaktanzeigen-Portalen kann man in der Mitgliederkartei gezielt nach Singles mit Kind suchen bzw. als Alleinerziehender inserieren. Was haben Sie diesen Seiten voraus? Oder anders gefragt: Warum sollte der oder die Alleinerziehende lieber zu Ihnen kommen?
Menschen in dieser Lebenslage sind häufig verunsichert und dankbar für eine individuelle menschliche Beratung und Betreuung. Darum versuche ich nach besten Kräften zu helfen. Ich verwende viel Aufmerksamkeit darauf, dass die Seriosität gewahrt wird und dass sich "meine" Mitglieder wohl fühlen bei moms-dads-kids.
Wie viele Alleinerziehende leben denn ungefähr in Deutschland?
Den statistischen Erhebungen nach sind es ca. 2 Millionen Menschen.
Muss man überhaupt ein Kind haben, um bei moms-dads-kids Mitglied zu werden?
Absolut nein - jedoch sollte Familiensinn und der Wunsch, ein familiäres Leben führen zu wollen gegeben sein.
moms-dads-kids ist wohl die Kennlern-Seite im Internet mit dem höchsten Frauen-Anteil. Wir haben über 70% Frauen gezählt. Andere Singlebörsen beneiden Sie darum. Aber wo sind die Männer? Trauen die sich nicht?
Sich nicht trauen, würde ich es nicht nennen, sondern die "Teilzeitväter" fühlen sich oft nicht als der alleinerziehende Elternteil. Sehr wohl weiß ich aber, dass sie sich oft rührend um ihre Kinder in der gemeinsamen Zeit kümmern; und vergessen wir nicht die finanzielle Verantwortung, die sie zu tragen haben.
Wir sind erst durch Zuschriften unserer Besucher auf Sie aufmerksam geworden. Trotz im Verhältnis zu anderen Singlebörsen recht geringer Mitgliederzahl scheinen Ihre Mitglieder sehr häufig "das große Glück" bei moms-dasds-kids zu finden. Wie erklären Sie sich das?
Noch klein - aber wir sind fein und täglich wird die Zahl der Gleichgesinnten größer. Interessierte Menschen, die sich auf der Seite moms-das-kids anmelden, haben ernsthafte Absichten und nicht das schnelle Date im Sinn.
Wissen Sie etwas über Ihre Erfolgsquote? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, bei moms-dads-kids die andere Hälfte der Familie zu finden?
Diese Frage ist nicht absolut mit Zahlen zu beantworten, jedoch die vielen Briefe von glücklichen Paaren zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.
Zu Ihnen - wann sind Sie mit moms-dads-kids an den Start gegangen und was haben Sie vorher gemacht?
Ich war 16 Jahre in der Klassischen Partnervermittlung tätig, und habe mich seit "2000" ganz und ausschließlich den moms-das-kids verschrieben.
Dass jemand "weiblich und so reich an Jahren" sich im Internet versucht und damit auch noch eine Menge Erfolg hat, ist nicht gerade typisch für die Singlebörsen-Branche. Dort sind ja eher junge Männer am Werk. Wie sehen Sie das? Und machen Sie alles ganz alleine?
Nur weil ich weiblich und reich an Jahren bin, heißt das noch lange nicht, dass ich mich nicht an neue Wege heranwage. Und für die technischen Dinge, die der Umgang mit dem Internet mit sich bringt, frage ich gern die - auf diesem Gebiet - hochqualifizierten jungen Männer.
Wie viel Zeit stecken Sie pro Woche denn etwa in moms-dads-kids?
Manchmal denk ich: All meine Zeit! Jedenfalls ist es sehr viel.
Und können Sie davon einigermaßen leben?
Es ist nicht jede Arbeit in "Heller & Pfennig" aufzuwiegen. Alles im Leben hat seinen Preis. Wenn eine renommierte bekannte Zeitschrift mich unter die"100 erfolgreichsten Frauen des Jahres 2003" eingereiht und bewertet hat, so spricht diese Tatsache für sich und ist mir eine Freude, die mit Geld allein nicht zu bezahlen ist.
Sind Sie eigentlich selbst bei moms-dads-kids eingetragen?
Wie Sie ja vorhin schon feststellten, bin ich reich an Jahren und dazu fünffache Großmutter. Ich bin also auf beratendem Posten besser bestellt und bin dabei sehr zufrieden.
Zum Schluss unsere Standard-Frage: Wo sehen Sie moms-dads-kids in 5 Jahren?
Ganz oben als die Adresse für Menschen, die nicht mehr allein sein möchten und für die Kinder eine große Bereicherung darstellen.
Frau Hübner, vielen Dank für das Gespräch!
Wer hat das Interview "Moms-Dads-Kids.de" geführt?
Pamela Moucha arbeitet in der Test-Redaktion und verliebt sich gelegentlich beim Pilzesuchen im Wald.