"Maria Klein weiß, worauf Partnersuchende bei Geschäften mit Partnervermittlungen achten sollten."

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interview mit Maria Klein von Partnervermittlerin Maria Klein

Maria Klein

Partnervermittlerin und Buchautorin

Veröffentlicht: 11. April 2007

Der große Singlebörsen-Vergleich testet zwar primär Online-Dating-Angebote, wir schauen aber auch gerne mal über den Tellerrand: Frau Maria Klein betreibt seit 30 Jahren sehr erfolgreich eine klassische Partnervermittlung und ist Autorin der Bücher: "Die Liebe findet jeden" und " Weiblich,40, plötzlich Single. Auf der Suche nach dem Mann fürs Leben." Lesen Sie mal, was die Dame so erzählt!



Wir kennen alle Klienten persönlich, haben mit jedem ein intensives Gespräch geführt und wissen, welche Wünsche, Vorstellungen und auch Träume jeder einzelne vom Leben, als auch vom zukünftigen Partner hat.

Frau Klein, Sie haben ein wunderschönes autobiographisches Buch über Ihren Werdegang als Partnervermittlerin geschrieben. Das Zusammenbringen von Partnersuchen scheint Ihnen kinderleicht zu fallen. Sind Sie ein Naturtalent?

Sicherlich. Ich habe gerne mit Menschen zu tun. Schon als Kind fand ich es faszinierend neue Leute kennen zu lernen und auch ein wenig zu analysieren.


Haben Sie eine bestimmte Vorgehensweise, mit der Sie jeden Kunden "bearbeiten"? Gibt es den selbst entwickelten "Klein'schen Matchingalgorithmus" oder vermitteln Sie quasi "aus dem Bauch", einfach mit dem Erfahrungsschatz von 26 Jahren PV?

Klein'schen Matchingalgorithmus - lustige Umschreibung...

Wir kennen alle Klienten persönlich, haben mit jedem ein intensives Gespräch geführt und wissen, welche Wünsche, Vorstellungen und auch Träume jeder einzelne vom Leben, als auch vom zukünftigen Partner hat. Durch den persönlichen Kontakt ist es uns möglich, individuell und vertrauensvoll für unsere Klienten zu arbeiten.

In diesem persönlichen Gespräch lernen wir uns kennen. Der Kunde erfährt den Ablauf einer seriösen Partnervermittlung, was er in eine erfolgreiche Partnersuche investieren möchte und welche Möglichkeiten wir für ihn sehen.

Danach habe ich eine Vorstellung davon wer der Kunde ist und was er möchte. Daraufhin bekommt er schriftlich einen Partnervorschlag von mir, den ich ihm auf Grund der Erfahrung und meines dazugehörigem Gefühles vermittele. Wichtig nach jedem Vorschlag ist das Feedback. Was war gut, und natürlich auch was weniger gut war. Ich lerne die Menschen dadurch im Laufe der Zeit besser kennen und die Vorschläge werden von mal zu mal konkreter.


Gibt es bestimmte Kombinationen von Eigenschaften bei Partnern, die Sie als absolutes "No-Go" einordnen würden, das heisst, bei denen eine Partnerschaft im Normalfall keine Aussicht auf Erfolg hat?

Der Arbeiter und die Unternehmerin werden sich wohl nicht viel zu erzählen haben. Genauso wenig wie der Extremsportler mit einer unbeweglichen Partnerin, Frauen sehr viel jünger als Männer, der eine hat Geld der andere nicht, hässlich und hübsch, zu Groß und zu klein, etc. Trotzdem unterbreite ich immer wieder einmal "unpassende" Vorschläge mache damit zwei Menschen glücklich. Über allen Kriterien sollte ja eigentlich die Liebe stehen. Das vergessen viele Menschen mittlerweile. So suchen sie die 100% Übereinstimmung und verpassen ihren Traumpartner.


Wie viele Kontaktvorschläge benötigen Sie im Schnitt, ehe es bei Ihren Kunden funkt?

3-10.


Lässt sich "schwer vermittelbar" bzw. "leicht vermittelbar" an irgendwelchen Eigenschaften der Partnersuchenden festmachen?

Ja natürlich. Schwer vermittelbar ist der Suchende, der zu viele 100% Eigenschaften will und der Kunde der nicht das darstellt was er möchte. Als Beispiel: Ich inseriere einen international tätigen Anwalt. Lieschen Müller ruft an und will ihn treffen. Sie spricht keine Fremdsprache, ist ortsgebunden und bewegt sich in vollkommen anderen Kreisen. Sie versteht überhaupt nicht, dass ich ihr diesen Herrn nicht vorstellen kann. Anschließend ist sie ärgerlich und betitelt alle Partnervermittlungen als Betrüger.


Die Kritikpunkte an der "klassischen Partnervermittlung" können Sie ja wahrscheinlich nicht mehr hören: Die Kosten sind häufig nicht transparent dargestellt und der Kunde weiss vor Vertragsabschluss nicht, wen der Vermittler für ihn in der Hinterhand haben oder morgen hereinbekommen könnte. Was sagen Sie?

Stimmt.


Woran kann denn der Partnersuchende sehen, ob er es mit einem seriösen bzw. unseriösen Partnervermittler zu tun hat?

Zeigen Sie Ihren Lesern am besten einen meiner Presseartikel, da steht alles drin...


Machen wir:

Seriöse Partnervermittlung erkennen -Tipps für Singles

Allein und auf der Suche nach dem großen Glück? Warum also nicht ganz pragmatisch eine klassische Partnervermittlung mit der Suche nach der Liebe des Lebens beauftragen? Genügend Menschen gehen diesen Schritt, einschlägige Agenturen gibt es wie Sand am Meer.

Manchmal muss man dem Schicksal auf die Sprünge helfen. Warum also nicht ganz pragmatisch eine klassische Partnervermittlung mit der Suche nach der Liebe des Lebens beauftragen? Genügend Menschen gehen diesen Schritt, einschlägige Agenturen gibt es wie Sand am Meer.

Doch wie bei jedem guten Geschäft sollten auch hier seriöse Bedingungen herrschen. Maria Klein weiss worauf Partnersuchende bei Geschäften mit Vermittlungen achten sollten. Seit 26 Jahren ist sie als Partnervermittlerin tätig und betreibt in Konstanz und in der Schweiz eine internationale Agentur. Ihre Erlebnisse hat sie zudem in einem Buch festgehalten.

"Das erste Treffen zwischen Partnersuchenden und Agentur muss unverbindlich und persönlich sein", sagt die Expertin. Ein Beratungsgespräch sollte immer zum Service dazugehören. "Fahrkosten oder sonstige Pauschalen dürfen nicht erhoben werden."

Auch sollte von der Agentur immer ein Ansprechpartner erreichbar sein, im besten Fall ist es die Person mit der das Beratungsgespräch geführt wurde. Der Kunde sollte sich über die Stellung des Beraters in der Agentur erkundigen. Führt dieser Mitarbeiter nur das Erstgespräch, ist also nur für den "Vertrag" zuständig, hat der Kunde nachher niemanden in der Vermittlung der ihn persönlich kennt und betreut.

Ein Zeichen für eine seriöse Partnervermittlung sei auch, dass im Vertrag Rückforderungen eingeräumt werden. Begegnet dem Kunden beim Verlassen der Agentur durch Zufall die grosse Liebe, müsse es Möglichkeiten geben, aus dem Vertrag auszusteigen.

Bei Originalfotos in Zeitungsannoncen mahnt Maria Klein zur Vorsicht. " Nicht selten steckt dahinter eine unseriöse Vorgehensweise." Natürlich sei das Bild ein Originalfoto von einer Person. Meist aber nicht von der, die der Kunde kennen lernen möchte.

Jeder kann sich mit einer Partnervermittlung selbstständig machen. "Es ist für eine neu gegründete Agentur unmöglich genügend Vorschläge zu unterbreiten. Der Kunde sollte unbedingt Fragen, wie lange die Vermittlung schon existiert. Ist die Antwort schwammig einfach bei der IHK nachfragen. Jede seriöse Partnervermittlung ist dort automatisch Mitglied."

Nach dem persönlichen ersten Gespräch entscheidet der Kunde ob er Mitglied werden möchte. "Wird danach auf eine Unterschrift gedrängt, nimmt man besser Abstand. Der Kunde muss in Ruhe eine Entscheidung treffen können ob er der Vermittlung beitreten möchte. Fühlt er sich bedrängt oder überredet ist er bei der falschen Agentur. Zudem sollte dem Kunden auch der Vertrag zur Prüfung bei einem Anwalt überlassen werden. Viele Agenturen verweigern das allerdings."

Auf private Kontaktanzeigen erhält man oft auch Antworten von Partnervermittlungen. Dagegen hat Maria Klein grundsätzlich nichts einzuwenden. Beim ersten Kontakt sollte man jedoch auf die Vorgehensweise der Agentur achten. Vorsicht sei geboten, wenn Agenturen unter Chiffre Kontaktanzeigen veröffentlichen und der Kontakt zu der inserierten Person dann doch nicht zustande kommt - angeblich wegen interner Probleme. "Diese Agenturen wollen meist nur ködern."

Ganz günstig ist eine Partnervermittlung jedoch in keinem Fall. Zwischen 3000 und 6000 Euro müssen Agenturkunden schon investieren - ohne Erfolgsgarantie. " Die darf und kann es auch nicht geben", spielt Maria Klein auf weitere Köderversuche von Agenturen an. Sie jedenfalls hat die Statistik auf Ihrer Seite: 60 Prozent Ihrer Klienten finden in sechs Monaten den Partner fürs Leben.

Sollte man sich lieber an die Mitglieder der Bundesverbände "BvP" bzw. "GDE" halten, um an eine seriöse Partnervermittlung zu geraten?

Manche Kunden fühlen sich besser wenn die Agentur so ein "Gütezeichen" hat. Der Kunde sollte sich die Homepage der Bundesverbände und die dazugehörigen Mitglieder einfach einmal anschauen. Danach wird er wissen, wie wichtig dieses Kriterium für ihn noch ist.


Wir als Internet-Spezialisten fragen uns natürlich: Wer sollte es online bei PARSHIP.de versuchen - und wer lieber bei Ihnen?

Für eine Online-Agentur spricht natürlich der günstige Preis. Zeit sollte man auch noch mitbringen, um seinen Traumpartner unter Millionen zu finden. 

Zu mir kommt der Kunde, der genau sagt und weiss, was er möchte, und der keine Lust hat, stundenlang im Internet zu verbringen. Nach dem persönlichen Gespräch bekommt er von mir den ersten Vorschlag. Er freut sich, weil er weiss, dass er entspannt zum Blind-Date gehen kann und nicht in Ohnmacht fällt, wenn sein Rendezvous vor ihm steht.


Was schätzen Sie: Um wie viel Prozent ist der Markt der klassischen Partnervermittlung seit dem Jahr 1998 eingebrochen?

Oh je! Grausig viele. In Zahlen kann ich das nicht genau sagen. Ich schätze mal 80%.


Lag dieser Abwärtstrend nur an der aufkommenden Internet-Partnersuche?

Jein. Die Branche hat sich zum großen Teil selber zerstört. Es herrschte jahrelang unter den Agenturen eine richtige Goldgräberstimmung. Schlecht oder gar nicht ausgebildete "Unternehmer", die von Menschen und ihren Bedürfnissen wenig Ahnung hatten, fühlten sich berufen, eine Vermittlung zu eröffnen. Das konnte auf Dauer nicht gut gehen.


"Adapt or Die": Während viele Ihrer ehemaligen Mitstreiter verschwunden sind, nutzen Sie die Neuen Medien intensiv - und erfreuen sich bester Geschäfte. Wie haben Sie sich genau an die modernen Kommunikationsinstrumente angepasst?

Mittlerweile wird teilweise 100% von meiner Website abgeschrieben und mein Geschäftsmodell kopiert. Ich möchte nun keinen weiteren Nachhilfeunterricht mehr geben...


Wie viel Prozent Ihrer Kunden akquireren Sie auf diesen Wegen abseits der Zeitungsannonce?

Darüber habe ich noch keine Statistik angefertigt.


Warum klappt es eigentlich nicht mit dem Mittelding aus "klassischer Partnervermittlung" und "Internet-Partnervermittlung" - z.B. einem bundesweiten Filialsystem, bei dem die persönliche Betreuung mit einer großen Datenbank und relativ moderaten Preisen kombiniert werden könnte?

Klappt nicht - gibt's nicht…


Sie betreiben seit 26 Jahren eine klassische Partnervermittlung. Wird es bei Ihrem Geschäftsmodell bleiben oder kann man auch von einer klassischen PV Neuerungen erwarten?

Ja und zwar… oh, mein anderes Telefon läutet. Darf ich Sie demnächst zurückrufen?


Kein Problem, Frau Klein. Für heute danken wir Ihnen herzlich für das Gespräch!


Wer hat das Interview "Partnervermittlerin Maria Klein" geführt?

Pamela Moucha arbeitet in der Test-Redaktion und verliebt sich gelegentlich beim Pilzesuchen im Wald.

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