"Badoo.com ist ein Spiegel des realen Lebens: Sie treffen auf eine Menge Menschen, mit denen Sie chatten."

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interview mit Badoo-Führungscrew von Badoo.com

Badoo-Führungscrew

Leitung der Social Network Community Badoo.com

Veröffentlicht: 18. September 2012

"Badoo has just begun!" Der Slogan ist wohl eine Form von ironischem Understatement, wenn man sich die Zahlen von Badoo.com mal vergegenwärtigt: 2006 durch den russischen Jungunternehmer Andrey Andreev gegründet, hat die internationale Social Network Community mittlerweile über 156 Millionen Mitglieder in 180 Ländern, ist verfügbar in 40 Sprachen und beschäftigt mehr als 150 Mitarbeiter. Kurz gesagt: Badoo.com ist das weltweit größte Netzwerk, um neue Kontakte direkt vor Ort zu knüpfen. Also: Badoo hat gerade erst losgelegt!

Dieses Gespräch ist eine Kompilation diverser Interviews, die Badoo mit englischsprachigen Journalisten der Online-Dating Branche geführt hat sowie Auszügen aus Videomitschnitten. Darin: Die Badoo-Crew über das gewisse Etwas, das Badoo.com von allen anderen unterscheidet...

MySpace wurde von Facebook in den Ruhestand geschickt, Badoo.com wird das wohl kaum passieren. Was unterscheidet Badoo von Facebook?

Ganz einfach - Facebook ist in erster Linie gedacht zur Vernetzung mit einem bestehenden Freundeskreis, Badoo.com ist hingegen geschaffen worden, um neue Leute kennen zu lernen.

Ist Badoo.com eine Datingseite oder eher etwas anderes - eine Social Network Community für neue Freundschaften?

Badoo ist von beidem etwas. Und sogar noch mehr. Natürlich findet Dating statt auf der Plattform, aber eben auch noch viele andere denkbare Formen von Kontakt, deshalb kann man bei Badoo.com nicht im strengen Sinne von einer Datingseite sprechen.

Es ist auffällig, dass auf der Seite der Keywords wie "Single" eher fehlen, dafür aber die Schlagworte "Flirten" und "Chatten" im Vordergrund stehen. Wollen Sie Badoo.com explizit von Dating und Singlebörsen-Ambiente unterschieden wissen?

Ich würde das nicht streng getrennt sehen. Leute daten auf Badoo, Leute flirten auf Badoo. Andere wiederum wollen einfach chatten und neue Bekanntschaften knüpfen, das ist mit 70% die Hauptaktivität auf der Seite. Letztlich ist Badoo.com also nichts anderes als ein Spiegel des realen Lebens: Sie treffen auf eine Menge bunter Menschen, mit einigen chatten Sie vielleicht kurz und das ist es. Im übrigen würde ich auch Badoo und Facebook nicht so strikt voneinander trennen, über 50% der Mitglieder haben jemanden auf ihrer Facebookseite geadded, den sie vorher auf Badoo.com getroffen haben.

2006 mit Hauptsitz in London gegründet, hat Badoo.com sofort den internationalen Weg eingeschlagen und ist inzwischen in 180 Ländern der Welt vertreten. Bald haben Sie die 157 Millionen-Mitgliedergrenze geknackt. Wie viele der Badoo-User sind keine UK- oder US-Mitglieder?

Wenn Sie sich ansehen, wie Badoo gewachsen ist, dann sehen Sie, dass von Europa und Spanien aus eine Welle in Richtung Südeuropa und aufgrund der sprachlichen Verbindung weiter nach Lateinamerika geschwappt ist. Von Südamerika hat sich die Welle dann in den Norden ausgebreitet, daher ist die große Menge der 156 Millionen Badoo-Nutzer außerhalb des angloamerikanischen Marktes anzusiedeln. Aber USA und Großbritannien gehören zu unseren am schnellsten wachsenden Märkten.

Kommen wir zur mobilen Version von Badoo.com, wie wichtig ist Mobile Dating inzwischen für die Social Network Plattform?

In den USA laufen inzwischen 50 Prozent der Registrierungen mobil über das Smartphone, hier steht für Neuregistrierungen das Web eindeutig an zweiter Stelle. Länderübergreifend gesehen ist aber noch immer das Internet der erste Kanal für Anmeldungen bei Badoo, vor allem in Ländern wie Lateinamerika, wo das Smartphone noch nicht so verbreitet ist.

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Badoo hat eine wirklich tolle App, die bei den Mitgliedern sehr beliebt ist. Wie kommen Sie damit auf den "jüngeren" Märkten an?

Da kann ich nur immer wieder sagen: Badoo.com ist kostenlos. Und das gilt auch für die Akzeptanz der Mobile App. Es gibt nicht den einen einzigen Weg, sich auf der Plattform zu bewegen. Sie haben mit dem Freemium-Modell vielmehr die Option, Badoo.com flexibel nach Ihren jeweiligen Bedürfnissen zu nutzen.

Wie sieht denn bei den Umsätzen die Verteilung zwischen Mobile und Online aus?

Wir trennen in punkto Umsatz nicht zwischen zwei Plattformen. Badoo.com generiert seine Einnahmen in erster Linie über bezahlte Inhalte wie zum Beispiel Mikro-Payments. So können die User sich mit optionalen Paketen zum Beispiel eine Top-Platzierung ganz oben auf der Seite einkaufen.

Welche Rolle spielen hierbei die virtuellen Geschenke, die User auf Badoo.com für kleine Beträge kaufen und einander zusenden können?

Die virtuellen Geschenke werden gerne genutzt, sind eines unserer Features für Mikro- Bezahlt-Inhalte und tragen so natürlich auch zum Umsatz von Badoo.com bei.

Gibt es bei Badoo.com denn auch Mitglieder, die sich selbst mit virtuellen Präsenten beschenken, um damit ihre Popularität zu steigern?

Das haben wir in dieser Form noch nicht beobachtet. Es ist eher so, dass Männer ein bisschen einfallsloser sind beim Schenken, Frauen entwickeln bei den virtuellen Geschenken eine viel größere Kreativität.

Können Sie sich den Tag vorstellen, an dem die mobile Nutzung von Badoo.com die Online-Nutzung übersteigen wird?

Klar kann ich das. Wir wollten immer, dass die Social Networking Plattform Badoo ausgesprochen situativ und flexibel genutzt wird, und ich denke, durch die mobile Anwendung wird dieser Gedanke konsequent fortgeführt und ergänzt.

Badoo Gründer Andrey Adreev im Gespräch

Video Interview Andrey Adreev Gründer Dating app Badoo
Interview Andrey Adreev, Gründer von Badoo
im Gespräch mit Loic Le Meur von LeWeb in Paris 2011
(veröffentlichet von LeWeb am 07.12.2011).

Und hier in unserem Badoo-Testbericht finden Sie außerdem ein Video-Interview mit der Badoo-Insiderin Jessica Powell.

Nochmal zur Differenz zwischen Badoo.com und Badoo mobile - gibt es da unterschiedliche Conversions?

Ja, die gibt es durchaus. Wir haben zum Beispiel festgestellt, dass Mobile User von Badoo durchschnittlich häufiger zu zahlenden Mitgliedern werden. Das hat unserer Einschätzung nach mit der größeren Aktivität der Mobile-User zu tun.

Wie sehr haben Location Based Services das Verhalten der Badoo-Mitglieder verändert?

Wir haben ein Feature, dass Badoo-Mitgliedern die Leute in seiner unmittelbaren Umgebung anzeigt. Zur gleichen Zeit haben wir aber auch eine Reihe von Funktionen entwickelt, die diese Optionen wieder kontrollieren. So können Sie etwa ebenso auswählen, dass Ihre exakte Entfernung zu den anderen Mitgliedern oder der Status "online" nicht angezeigt wird. Diese Features sind besonders von Frauen sehr gewünscht. Andererseits gibt es dann aber die Lokalisierungsfunktion, damit Sie herausfinden können, ob ein netter Flirtpartner für ein spontanes Treffen in der Nähe oder leider in einer anderen Stadt sitzt.

Zum Schluss noch eine Frage zur Zukunftsperspektive von Badoo.com: Die Social Network Community ist ohne ein nennenswertes Marketing-Budget groß geworden. Jetzt machen Sie aber doch die ersten zarten Schritte in Richtung Advertising, richtig?

Ja, wir wollen uns in Zukunft nicht mehr ausschließlich auf virales Wachstum stützen. Wir sind nach wie vor absolut zufrieden mit täglich 125.000 Anmeldungen. Aber jetzt ist vielleicht auch der Zeitpunkt gekommen für etwas konventionelles Marketing, um noch mehr Leuten nahezubringen und zu erklären, was Badoo eigentlich ist.

Wir bedanken uns herzlich für dieses Gespräch und wünschen Badoo.com weiterhin viel Erfolg!

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Wer hat das Interview "Badoo.com" geführt?

Pamela Moucha arbeitet in der Test-Redaktion und verliebt sich gelegentlich beim Pilzesuchen im Wald.

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